Sicher Online einkaufen

Fakten aus der Kriminalstatistik 2017

Laut Kriminalstatistik 2017 bekamen etwa 75.000 Online-Käufer keine Ware bzw. wurden anderweitig betrogen. In diesen Zahlen sind jedoch auch Privatverkäufe z.B. über Ebay enthalten. Das sind bei etwa zwei Milliarden Onlinekäufen pro Jahr gerade einmal 0,000038 % aller Verkäufe. Das bedeutet Dein Risiko betrogen zu werden liegt bei 1:27.000.

Natürlich sind das 75.000 Betrugsfälle zu viel, aber wer ein Produkt zum Schnäppchenpreis angeboten bekommt und dann per Vorauskasse an eine Bank im Ausland überweist, muß sich nicht wundern wenn er nichts bekommt. So viel gesunden Menschenverstand sollte jeder haben.

Gefühl und Wirklichkeit

Du hast Angst davor beim Onlinekauf einem Betrüger aufzusitzen? Spielst du Lotto? Um bei 6 aus 49 einen Fünfer zu bekommen stehen die Chancen bei 1:54201.

Das bedeutet wenn Du in 72 Jahren jeden Tag zwei Lottotipps abgibst müsstest Du theroetisch einen Fünfer erzielt haben und 3.000 Euro gewinnen. Bei einem Spieleinsatz von etwa 40.000 Euro. Das ist für einen Lottospieler ein faires Verhältnis.

Wenn sich derselbe Lottospieler in 72 Jahren jeden Tag ein Paket schicken lässt muss er statistisch damit rechnen daß eines davon von einem Betrüger versendet wird und er auf dem Schaden von durchschnittlich 400 Euro sitzen bleibt. Da bricht doch gleich Panik aus.

Das Geschäft mit der Angst

Dem Menschen vor etwas Angst zu machen um daraus Profit zu machen ist ein unraltes und immer noch bewährtes Geschäftsmodell. Und es funktioniert nach wie vor.

Würdest Du nicht mehr aus dem Haus gehen um vor Ort einzukaufen nur weil jemand behauptet Du könntest Deine Geldbörse verlieren? Das Risiko beim Onlinekauf einem Betrüger aufzusitzen liegt bei 1:27,000 das ist so wie wenn Du einmal im Leben Deine Geldbörse verlieren würdest. Macht Dir das Angst? Warum wird das Thema Onlinebetrug dann so stark kommuniziert?  

Wer profitiert eigentlich davon daß Menschen Angst vor Onlinebetrug haben?

Ganz vorne dabei sind Amazon und Ebay die dem Kunden in der Werbung sugerieren daß nur ein Marktplatz Dir die nötige Sicherheit bieten kann. Und das funktioniert.

Komisch ist nur, daß genau auf diesen Marktplätzen nicht unerhebliche Mengen an Produktfälschungen bzw. Hehlerwaren verkauft werden. So steht es zumindest bei Google wenn man "Amazon Produktfälschungen" oder "Ebay Hehlerware" eingibt. Da reden wir nicht über 75.000 Fälle pro Jahr sondern vermutlich über Millionen.

Auch wenn Amazon und Ebay diese Geschäfte nicht selber tätigen, sie bieten die Plattform dafür und ermöglichen es dubiosen Händlern unter dem Siegel der Sicherheit auf dem Marktplatz ihre gutgläubigen Kunden zu betrügen.

Gleichzeit wird in deren Werbung jeder ehrliche Onlinehändler unter Generalverdacht gestellt ein Betrüger zu sein.     

Gehirn einschalten hilft

Wer einigermaßen logisch denkt bei dem sollten die Alarmglocken schrillen wenn ein Produkt deutlich unter dem Marktpreis verkauft wird und im Shop als Zahlungsart nur Vorauskasse oder Kreditkarte angeboten wird. Das ist so durchsichtig wie der Enkeltrick. Beides funktioniert aber auch immer wieder. Also prüfe bei jedem Kauf, egal wo:

1. Ist der Verkaufspreis realistisch?

Der Schenker ist eine Spedition im Namen der Deutschen Bahn. Im Handel gibt es keine "Ver"schenker. Wenn ein Produkt deutlich günstiger angeboten wird als von den vertrauenswürdigen Mitbewerbern ist Vorsicht geboten. Es kann sich auch um Produktfäschungen oder Hehlerware handeln. Es kann aber auch seriös sein, denn nicht jeder ehrliche Verkäufer kann kaufmännisch rechnen. Deshalb solltest Du folgende Empfehlungen besonders genau berücksichtigen.   

2. Impressum lesen

Egal ob auf einem Marktplatz wie Amazon oder Ebay oder in einem Onlineshop. Bevor Du etwas bestellst schau im Impressum nach mit wem Du das Geschäft machst. Es geht nicht nur darum ob Du die Ware auch bekommst sondern auch was ist wenn Du später eine Reklamation hast. Hier z.B. im Ausland was zu erreichen ist aufwändig bis unmöglich wenn der Verkäufer nicht kooperieren möchte. Du kannst ja mal versuche einen chinesischen Lieferanten zu verklagen.

Ist im Impressung keine Dir vertrauenswürde Adresse mit Kontaktdaten (Telefon/E-Mail) drin sollten die Alarmglocken schrillen. Auch auf Amazon und Ebay ist es gesetzlich vorgeschrieben daß das Impressum schon vor dem Kauf angezeigt werden muß.

3. Zahlungsmöglichkeiten

Wer in einem Onlinehsop gegen Rechnung kauft oder als Zahlungsmittel Paypal oder directpay (von Deiner Bank) nutzt ist ziemlich sicher unterwegs. Einfach mal eine Stunde Zeit nehmen und sich bei den beiden Anbietern informieren.

Bietet der Händler nur Vorkasse an und das noch an eine ausländische Bank ist das nur noch was für Zocker - kommt die Ware oder kommt sie nicht. Wohl eher nicht.

Wie sicher sind die Marktplätze

Wenn Du den gesamten Verkaufsvorgang über den Marktplatz abwickelst bist Du zumindest davor geschützt daß Du die Ware bekommst welche Du bestellt hast. Liefert der Händler nicht kannst Du die Zahlung zurückholen. Schickt Dir der Händler eine Fälschung oder Hehlerware und Du bemerkst es nicht ist es Dein Problem.

Bei 75.000 Betrugsanzeigen 2017 (gesamter Onlinehandel) gegenüber hunderttausenden verkauften Produktfälschungen oder Hehlerwaren auf den Marktplätzen ist es Auslegungssache was sicheres Einkaufen bedeutet. Laut Zoll wurden 2018 über 5 Millionen gefälscher Produkte beschlagnahmt, der Jahresumsatz der Ware die durchkommt geht in die Milliarden. Ein nicht unerheblicher Teil davon über Online-Marktplätze.

Das Risiko auf einem Marktplatz eine Fälschung zu kaufen ist um ein Vielfaches höher als bei einem seriösen Onlinehändler um das Geld betrogen zu werden.